„Starke Stücke“ feiert 30 Jahre

Kully ist ein Kind aus Frankfurt am Main. Ein Kind, das fliehen muss, weil der Vater Texte schreibt, die von den Nationalsozialisten gehasst werden. Deshalb ist Kully unentwegt auf Reisen, erst quer durch Europa, dann nach Amerika, das Geld ist knapp, der Vater ein Hallo­dri, dauernd fehlen Papiere. Was ist Asyl, was ist eine Grenze? Die Fragen von Kully, die Fragen anderer Kinder im selben Alter, etwa elf, hat das Performancekollektiv andcompany&Co. zusammen mit Kindern zu einer Performance entwickelt, die Irmgard Keuns Romantitel „Kind aller Länder“ aus dem Jahr 1938 umdreht. In eine Utopie? In jedem Fall in eine Performance, die von Flucht und Exil handelt und vorgebliche Gewissheiten der erwachsenen Ordnung infrage stellt.

Autor

Eva-Maria Magel

Veröffentlicht

faz.net, 16.2.2024